Was ist Hydrokultur? Download Broschüre   zurück

Hydrokultur bedeutet Pflanzenzucht, Pflanzenhaltung, Pflanzenpflege ohne Erde.

Hydrokultur heißt Wasserkultur: Pflanzen werden in Wasser, genauer, in verdünnten Nährlösungen kultiviert. Hydrokultur benötigt keine Erde, denn Pflanzen leben nicht von der Erde, sie brauchen zum Wachsen und Gedeihen:

Licht, Luft, Wärme, Wasser und Nahrung.

Wie wächst eine Pflanze in der Natur?
Sie streckt den beblätterten Sproß in die Luft, dem Licht entgegen und schickt ihre Wurzeln in die Erde. Das Wurzelwerk erfüllt zwei Aufgaben: Zum einen sichert es die Standfestigkeit der ganzen Pflanze, verankert diese, und zum anderen sucht es die feinen Hohlräume in der Erdkrume auf, die das Bodenwasser mit den darin gelösten Nährstoffen festhalten und nimmt diese auf. Hierbei wirkt der im Boden vorhandene Luftsauerstoff mit.

Hydrokultur ist im Grunde nichts anderes als ein Nachahmen der natürlichen Vorgänge. Sie beruht auf der einfachen Überlegung, daß die Pflanze im Bereich ihrer Wurzeln für die normale Entwicklung nichts anderes benötigt als Wasser und Nährstoffe, also eine verdünnte Nährlösung, in der alle für das Leben und das Wachstum der Pflanze nötigen Stoffe enthalten sind. In dieser verdünnten Nährlösung gedeihen die Pflanzen genauso gut wie in der Erde, eher noch besser, denn da keine Erde verwendet wird, gibt es auch keine schlechte Erde, häufig ist schlechte Erde die Ursache für mangelndes Gedeihen von Zimmerpflanzen in Töpfen. Die Erdkultur ist mit einer Reihe von Nachteilen verbunden, die die Hydrokultur nicht kennt.


Nachteile der Erdkultur
Verdichtete "alte" Erde in Ziertöpfen behindert den Zutritt von Luftsauerstoff. Dieser Zustand wird durch weiteres Gießen noch verschlimmert. Die Pflanzen müssen von Zeit zu Zeit umgetopft werden. Ebenso ist die Wasserversorgung bei Erdkultur nicht immer günstig. Es besteht die Gefahr des "Vergießens", denn der Wasserbedarf der Pflanzen ist ohnedies unterschiedlich, zudem beeinflussen Pflanzengröße, Standort, Jahreszeit die Wasserbedürfnisse. Selten ist bei Zimmerpflanzen-Erdkultur eine ausreichende Nährstoffversorgung sichergestellt. Die Erde enthält einen natürlichen Gehalt an Pilzen und Bakterien, die Pflanzenkrankheiten hervorrufen können. Pflanzenkümmerlinge durch falsche oder mangelnde Pflege sind bei der Erdkultur nicht selten. "Topfparaden" mit womöglich veralgten und versalzten, unschönen Töpfen sind kein erfreulicher Anblick. Hinzu kommen Wasserflecken auf Möbeln, Fensterbänken und Teppichen, die durch das Überlaufen der Untersetzer nach dem Gießen entstehen können. Die Unsicherheit der herkömmlichen Erdkultur entfällt bei Hydrokultur, die sauber und geruchlos ist.

Das Hydrokultur-System schafft optimale Voraussetzungen für die erdlose Pflanzenhaltung.


Das plantell
Kernstück des Hydrokultur-Systems ist das Pflanzgefäß : das plantell
Pflanzen bringen lebendige Schönheit in unsere Innenräume. Die Wirkung von Pflanzengruppen, "Grünen Inseln" großzügig gestalteter Innenräume wird gar zu oft durch unschöne Pflanzgefäße oder Töpfe beeinträchtigt, die in jeder Weise die gewünschte Wirkung verfehlen. Das plantell-Programm in erster Linie für Hydrokultur entwickelt, umfaßt eine Vielgestalt an Formen und Farben, die jedem gestalterischen Anspruch gerecht werden. Hinzu kommen vielfältige Kombinationsmöglichkeiten der plantell untereinander. Sie ermöglichen eine optimale Anpassung an Raum und Innenarchitektur, sowohl in der Form als auch - durch die Bildung abwechslungsreicher Gruppen - im optischen Gewicht.

Konsequent wurden bei der Entwicklung die Erfordernisse optimaler Hydrokultur beachtet: Das plantell-Programm ist funktionsgerecht durchgebildet. Nach vieljährigen Erfahrungen hat sich herausgestellt, daß geeignete Pflanzgefäße einen großen Rauminhalt besitzen sollten, um einen reichlichen Vorrat an Nährlösung aufzunehmen und überdies den Wurzeln der Pflanze nach allen Seiten unbehinderte Entwicklung zu erlauben. Die Pflanzgefäße sind äußerst stabil, nicht "ausgemagert" und behalten ihre Form, sie bestehen aus dem hochwertigen Chemiewerkstoff Polyurethan. Die Struktur von Polyurethan ermöglicht eine große Wandstärke und somit ein solides, wertvolles Aussehen und Unverwüstlichkeit. Der Eindruck, es handelte sich um irgendeinen "billigen Kunststoff" kann gar nicht erst aufkommen. Die handbearbeitete Oberflächenbeschichtung der Polyurethan-Elemente trägt wesentlich dazu bei. Diese Oberflächenveredlung wurde im Hinblick auf dauernde Beständigkeit gegen Nährlösungen entwickelt, zudem wurde auf höchste Abriebfestigkeit Wert gelegt.


Woraus besteht das Hydrokultur-System?
Einen Einblick in das ,,Innenleben" eines für Hydrokultur hergerichteten und bepflanzten planteil gewährt folgende schematische Skizze. Gleichzeitig werden darin sichtbar die für das plantell-Hydrokultur-System benötigten Einzelheiten: Wasserstandanzeiger, Blähton, Pflanztopf.

Da in der Hydrokultur keine Erde verwendet wird, müssen andere Stoffe gewählt werden, um die Stützfunktion der Erde zu erfüllen, der Pflanze Halt zu geben. Diese Stoffe dürfen weder pflanzennährend noch pflanzen-schädigend sein, sie dürfen die verdünnte Nährlösung nicht verändern und/oder ihre Wirkung beeinträchtigen. Sie müssen chemisch neutral sein, eine gute Saugwirkung für eingebrachte Flüssigkeiten besitzen und an ihrer Oberfläche lange Zeit feucht bleiben. Ganz allgemein werden in der Hydrokultur Stoffe, in die Pflanzen eingebettet werden können, als Substrate bezeichnet. Als Substrat, das die geforderten Eigenschaften erfüllt, hat sich in der Praxis eine besondere Sorte Blähton bewährt. Das Blähton-Granulat besteht aus porösen, kugeligen Körpern in der Korngröße von 8 bis 16 mm. Es wird aus besonders dafür geeignetem Ton industriell durch Brennen bei Temperaturen über 1000°C hergestellt.

Weiterhin erforderlich ist ein Pflanztopf, in dem die ausgewählten Pflanzen angezogen oder längere Zeit in Hydrokultur vorgezogen werden. Hierfür kommen besondere Pflanztöpfe für Hydrokultur aus Styropor oder auch anderen Kunststoffen in Frage. Der Wasserstandanzeiger sorgt für die Kontrolle des optimalen Wasserstandes - eigentlich der verdünnten Nährlösung.

Blähton, Pflanztopf, Wasserstandanzeiger und Nährlösung können im "Rahmen" des Hydrokultur-Systems bezogen werden.


Einfache Bepflanzung
Die Bepflanzung eines plantell ist nicht kompliziert. In den meisten Fällen wird sie von einem Hydrokultur-Spezialbetrieb ausgeführt werden.

Ehe man die Töpfe mit den Hydrokulturpflanzen in das plantell einstellt, werden diese bis zum Topfrand in einen Eimer mit zimmerwarmem Wasser getaucht, um den Blähton gut zu durchfeuchten. Danach werden die Pflanzen in der gewünschten Anordnung im plantell gruppiert. Die Lücken zwischen den in das planteIl eingesetzten Töpfen werden dicht mit Blähton ausgefüllt, nachdem der Wasserstandanzeiger passend angeordnet wurde. Danach wird alles mit weiterem Substrat abgedeckt, bis die Töpfränder verschwinden, die Meßmarken des Wasserstandanzeigers aber noch sichtbar bleiben.


Einfache Pflege
Nachdem nun das plantell bepflanzt ist, gibt es zwei Wege, den Nährstoffbedarf der Hydrokultur-Pflanzen sicherzustellen. Zugabe einer aus Nährkonzentrat mit Wasser angesetzten Lösung. Zugabe eines Ionen-Austauschers zum Wasser an dem die erforderlichen Nährstoffe gebunden sind.


Nährkonzentrate
Über das Rohr des Wasserstandanzeigers wird das bepflanzte plantell mit der nach Anwendungsvorschrift angesetzten Nährlösung befüllt, bis der Wasserstandanzeiger die Marke "max" erreicht. Das Einfüllen dieser Nährlösung sollte ausschließlich über den Wasserstandanzeiger erfolgen, sie darf niemals über die Oberfläche des Substrates gegossen werden, da sonst nach Verdunstung Salzkrusten auf dem Blähton entstehen. Nicht in allen Fällen ist es ratsam, Leitungswasser unbehandelt zur Herstellung von Nährlösung zu benutzen. Wasser mit einer Gesamthärte von über 10°d sollte mit leicht anwendbaren ungefährlichen Mitteln vorbehandelt werden.

Die Nährlösung wird frühestens nach 12 Wochen, je nach Standort und Bepflanzung erneuert. Wenn neue Lösung eingefüllt wird, empfiehlt es sich, über das Rohr des Wasserstandanzeigers mit viel klarem Wasser den Wasserraum, den unteren Bereich des plantell, durchzuspülen.

lonen-Austauscher Lewatit HD 5
Bei Verwendung des Langzeitnährstoffes Lewatit HD 5 wird die erforderliche Menge (je nach Größe der Pflanze ca. 25-50 ccm) vor dem Einsetzen der Pflanze in das planteIl eingestreut. Bei fertig bepflanzten Kästen wird das Lewatit HD 5 an einer Stelle auf das Tongranulat geschüttet und mit dem Gießwasser eingeschlämmt.

Der Vorzug des Lewatit HD 5 liegt darin, daß erstens die Nährlösung nicht abgesaugt werden muß; zweitens, daß es für die Pflanze schädliche Salze aus dem Wasser bindet, und drittens, daß es ca. 6 Monate wirksam bleibt.


Weitere Pflege
Die weitere Pflege bepflanzter plantell ist nach beiden Verfahren denkbar einfach. Das bei Erdkultur übliche tägliche Gießen entfällt völlig. Erst wenn der Wasserpegel minimum anzeigt soll Leitungswasser nachgefüllt werden bis max.

Vorteile der Hydrokultur
Die Hydrokultur bedeutet alles in allem eine erhebliche Erleichterung und eine merkliche Kostenersparnis gegenüber der traditionellen Pflegeweise von Zimmerpflanzen in der Erde. Die Vorteile sind offensichtlich: Gießfehler, Überdüngung, Verkalkung und Verkrustung der Erde sowie Pflanzenkrankheiten können bei geringstem Pflegeaufwand vermieden werden. Die Pflanzen versorgen sich allein, nahezu "automatisch", auch während der Urlaubszeit und in den Betriebsferien. Mithin lassen sich ideal Verwaltungen, Krankenhäuser, Empfangshallen, Büros, Hotels, Schulen, Restaurants, Privaträume damit ausstatten.

Im Grunde sind sämtliche grünen Zimmerpflanzen, auch einige blühende, nach bisheriger Erfahrung für die Hydrokultur geeignet. Darüber hinaus stehen eine Reihe besonders charakteristischer Blattformen und -farben zur Verfügung: Pflanzenkompositionen von eigenem Reiz lassen sich arrangieren.

Voraussetzung ist, daß die Mindestansprüche, weiche die Pflanzen an ihre Umwelt stellen - vor allem Licht, auch Wärme und Luftfeuchte - erfüllt werden. Im Kleinen lassen sich leicht Pflanzengesellschaften nach dem Vorbild tropischer Regenwaldlandschaften oder trockener Wüsten nachahmen.

In allen Fragen zum plantell-Hydrokultur-System beraten die Mitarbeiter von Fachbetrieben. So auch über Eignung bestimmter Pflanzen und Pflanzengruppen in Abhängigkeit von Standort und damit Umweltbedürfnissen. Dabei sind sie bedacht, bei jeder Bepflanzung eines plantell die Harmonie zwischen Gefäß und Pflanze im besten Sinne der Floristik anzustreben.


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